Kind mit Hirnschaden mit Nabelschnurblut behandelt

06.02.2009: Ein Kind, welches an einem Hirnschaden leidet, wurde mit seinem eigenen Nabelschnurblut behandelt. Ärzte der Universitätsfrauenklinik und der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin in Bochum verabreichten dem zwei Jahre und acht Monate alten Patienten Ende Januar seine bei der Geburt konservierten Nabelschnurblutstammzellen.

Die Transplantation wurde nötig, nachdem bei dem Kind während einer vorangegangenen Operation durch Sauerstoffmangel eine Zerebralparese aufgetreten war. Dadurch war es zu spastischen Lähmungen gekommen. Von der Therapie erhoffen sich die operierenden Ärzte eine Besserung des Zustandes, weil eine hohe Zahl von kernhaltigen Zellen im Nabelschnurblut nachweisbar war, die zur Regeneration der geschädigten Hirnregionen beitragen können. Außerdem sei für den Transplantationserfolg von Bedeutung, dass das eigene Nabelschnurblut umgehend zur Verfügung stand und die Transplantation so bereits wenige Wochen nach der Operation erfolgen konnte.

Prof. Dr. Arne Jensen von der Universitätsfrauenklinik in Bochum, welcher die Transplantation in Kooperation mit Prof. Dr. Eckard Hamelmann von der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin am St. Josef-Hospital Bochum vorgenommen hatte, forscht seit Jahren zum Einsatz von Nabelschnurblutstammzellen bei frühkindlichem Hirnschaden und erzielte mit der Therapiemethode in experimentellen Untersuchungen bereits Erfolge. In den USA konnten schon mehr als 50 Kinder mit zerebraler Lähmung mit ihrem eigenen Nabelschnurblut erfolgreich behandelt werden.

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