Anwendung von Nabelschnurblut steigt 2008 um 64 Prozent

13.02.2009: Im vergangenen Jahr wurden weltweit 61 Transplantationen mit privat eingelagertem Nabelschnurblut vorgenommen. Dies geht aus den Veröffentlichungen der privaten Nabelschnurblutbanken hervor. Verglichen mit dem Vorjahr stieg die Zahl der Anwendungen damit um 64 Prozent, legt man die Zahlen aus dem Jahr 2006 zugrunde, betrug die Steigerung 370 Prozent. In drei Viertel der Anwendungsfälle wurde das eigene Nabelschnurblut transplantiert, die übrigen Empfänger waren enge Verwandte der Spender, in den meisten Fällen Geschwister.

Das eigene Nabelschnurblut fand im vergangenen Jahr besonders häufig Anwendung bei der Therapie von Hirnschäden. 37 Patienten wurden im Rahmen von Studien oder als einzelner Therapieversuch behandelt. Ebenso konnten die Folgen des Typ-1-Diabetes – auch jugendlicher Diabetes genannt – in 13 Fällen durch den Einsatz des eigenen Nabelschnurbluts gelindert werden. Acht Leukämie-Patienten sowie vier Kinder mit Sichelzellenanämie erhielten 2008 das Nabelschnurblut eines Geschwisters.

Das Durchschnittsalter der Patienten, die mit dem eigenen oder dem Nabelschnurblut eines Verwandten behandelt werden, beträgt bisher 4,3 Jahre. Grund hierfür ist das noch recht neue Modell der privaten Nabelschnurblutbanken, welche in Europa seit etwa 11 Jahren die Möglichkeit zur individuellen Einlagerung des Blutes aus der Nabelschnur bieten.

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