Zweite Nabelschnurblut-Studie zu Hirnschäden in USA genehmigt
26. Februar 2010: Nach der Duke University wird nun auch das Medical College of Georgia Kinder mit ihrem eigenen Nabelschnurblut behandeln, die einen Hirnschaden erlitten haben und aufgrund eines Sauerstoffmangels während der Geburt unter spastischen Lähmungen und Entwicklungsverzögerungen leiden. Die amerikanische Kontrollbehörde FDA hat die Studie kürzlich genehmigt.
Im Rahmen der Studie sollen in den kommenden zwei Jahren 40 Kinder im Alter von zwei bis zwölf Jahren mit Nabelschnurblut behandelt werden, deren Eltern das Nabelschnurblut eingelagert haben. Die Kinder werden drei und sechs Monate nach der Therapie untersucht. Sie müssen u.a. neurologische Tests absolvieren. Im Februar 2013 sollen die Ergebnisse der Studie vorliegen. Ziel ist es herauszufinden, wie sicher und effektiv die Behandlung mit eigenem Nabelschnurblut bei Zerebraler Lähmung ist.
Es handelt sich dabei erstmals um eine doppel-blind und placebo-kontrollierte Phase 1-Studie, bei der die Hälfte der Studienteilnehmer ihr Nabelschnurblut per Infusion verabreicht bekommen. Die andere Hälfte erhält zunächst ein Placebo-Präparat. Bisherige Erkenntnisse mit Stammzelltherapien bei Hirnschädigungen sind zwar viel versprechend, jedoch handelte es sich dabei um einzelne Heilversuche. Zuvor war bereits in Tierversuchen nachgewiesen worden, dass die im Nabelschnurblut enthaltenen Stammzellen dazu beitragen, dass sich verletzte Hirnzellen regenerieren. Der Vorteil einer Transfusion des eigenen Nabelschnurbluts liegt darin, dass keine Immunreaktionen auftreten – anders als bei der Gabe von gespendeten Stammzellen.
Eine zerebrale Lähmung, durch einen Hirnschaden oder einen Sauerstoffmangel vor der Geburt oder während der ersten Lebensjahre verursacht, führt zu Bewegungsstörungen, Lern- Hör und Sehbehinderungen sowie kognitiven Defiziten. Zwei bis drei von tausend Kindern sind davon betroffen.