Nabelschnurblut wird heute schon für Behandlungen eingesetzt

Lebensbedrohliche Krebs- oder Bluterkrankungen können manchmal nur mit einer hoch dosierten Chemotherapie oder Bestrahlung gestoppt werden. Bereits seit über 50 Jahren kommen Knochenmark-Stammzelltransplantationen zur Anwendung, um die Nebenwirkungen zu behandeln – damit sind sie heute weltweit medizinischer Standard. Dabei erhalten Patienten bevorzugt eigene Stammzellen. Ausnahme bilden Leukämien und Blutbildungsstörungen, wo Stammzellen eines Geschwisters bzw. Fremdspenders die 1. Wahl sind.

Stammzelltransplantationen in Europa

Bei folgenden Erkrankungen (Auswahl) wurden Stammzellen bereits tausendfach transplantiert:

  • Lymphome (Lymphknotenkrebs)
  • Leukämien (Blutkrebs)
  • Solide Tumore, z. B. Neuroblastom (häufige Krebserkrankung bei Kindern)
  • Blutbildungsstörungen

Der Großteil dieser Transplantationen wird heute mit Stammzellen aus dem Knochenmark durchgeführt. Nabelschnurblut gewinnt international jedoch aufgrund seiner besonderen Fähigkeiten seit etwa 20 Jahren zunehmend an Bedeutung. Weltweit wurden nach Angaben der European Hematology Association bereits mehr als 20.000 Transplantationen mit gespendetem Nabelschnurblut durchgeführt – Tendenz steigend.