Einlagerung der Nabelschnur erstmals in Deutschland möglich

Wie die Stammzellbank Vita 34 mitteilte, ist es für ihre Kunden ab sofort möglich, zusammen mit der Einlagerung des Nabelschnurbluts auch das Nabelschnurgewebe zu konservieren. Das Leipziger Unternehmen habe kürzlich die behördliche Zulassung erhalten.

Deutschen Neugeborenen ist die Einlagerung der kompletten Nabelschnur bislang verwehrt geblieben, in den USA hingegen ist dies bereits seit 2010 möglich. Vita 34 ist damit der erste deutsche Anbieter, der dieses Verfahren für werdende Eltern als zusätzliche Gesundheitsvorsorge etabliert hat.

Das Nabelschnurgewebe enthält eine besonders hohe Anzahl an mesenchymaler Stammzellen. Dieser Stammzelltyp, der im Nabelschnurblut nicht vorkommt, ist für die Bildung von Bindegewebe, Knochen, Knorpel, Sehnen oder Muskeln zuständig.

Durch die Konservierung der kompletten Nabelschnur stehen diese Stammzellen für eine spätere medizinische Nutzung zur Verfügung. Mediziner sehen vor allem im Bereich der regenerativen Medizin, aber auch zur Behandlung von gefährlichen Abstoßungsreaktionen nach Transplantationen von Blutstammzellen steigende Anwendungsbereiche. Weltweit forscht eine Vielzahl an Wissenschaftlern an immer neuen Einsatzmöglichkeiten für mesenchymale Stammzellen, davon zeugen über 200 laufende klinische Studien.

Das Angebot der Nabelschnur-Konservierung ist bei Vita 34 als „VitaplusNabelschnur“ nur in Kombination mit einer Nabelschnurblut-Einlagerung erhältlich. Das Gesamtpaket kostet ab 2.490 Euro und ist vorerst nur in Deutschland erhältlich. Die Entnahme der Nabelschnur bei der Geburt erfolgt unmittelbar nach der Entnahme des Nabelschnurbluts und ist für Mutter und Kind völlig unbedenklich. Hebammen und Geburtsärzte wurden speziell geschult, damit ein möglichst großes Stück des wertvollen Gewebes, das bislang ungenutzt entsorgt wurde, konserviert werden kann. Leider ist die Entnahme noch nicht in allen Kliniken Deutschland möglich – das Netzwerk, so Vita 34, wird aber stetig ausgebaut.